Ich bin nicht mit Allem einverstanden, was mein 18-jähriges Ich verbrochen hat, aber für diese Gewissenserklärung werde ich mich niemals schämen.
Ich bin nicht mit Allem einverstanden, was mein 18-jähriges Ich verbrochen hat, aber für diese Gewissenserklärung werde ich mich niemals schämen.
Bin Mitte der 00er Jahre als T2 gemustert worden und habe auch verweigert. Meine Zivi-Zeit beim Roten Kreuz war gleichzeitig unglaublich stressig, körperlich anstrengend, lehrreich und hat mir den nötigen Kick gegeben dass ich nach meiner Ausbildung auf jeden Fall noch studieren gehe. Das waren dann weitere anstrengende Jahre (hab das berufsbegleitend am Wochenende gemacht) aber damals ist mir erst so richtig klar geworden wie das eigentlich alles im echten Leben so ist, wie Geld die Welt regiert, was ein Menschenleben wert ist, wie wertvoll Freiheit und freie Selbstbestimmung ist. Zumindest kann ich sagen dass ich als Zivi wirklich was für die Gesellschaft geleistet hatte und nicht nur monatelang auf der Stube in den Alkoholismus abgedriftet bin.
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Ich hab zwar das Glück, zu jung für die Wehrpflicht gewesen zu sein, gehöre aber hier wohl auch zu der Minderheit, die den Dienst an der Waffe nicht pauschal ablehnen würden. Inhaltlich/moralisch habe ich nichts gegen die Bundeswehr, aber die Methoden gehen mir dann teilweise schon gegen den Strich. Wobei da wohl in den letzten Jahren vor allem auch durch die verkürzte Ausbildung mehr Wert auf die wichtigen Inhalte und weniger auf den Dummfick gelegt wird und der Ton sich verbessert hat. Wäre für mich persönlich also wohl immer noch weniger schlimm als behinderte Kinder oder Alte pflegen zu müssen.
Zum Thema nur Saufen und sinnlose Tätigkeiten: Von den Zivis hört man ja oft ähnliches. Auf den Lehrgängen wird gesoffen und der Dienst besteht aus Briefmarken kleben, Laub fegen oder sonstwie als billige Arbeitskräfte genutzt werden. Die Realität liegt wohl meist dazwischen.
Mag ja sein dass es Ausnahmen gibt. Das was ich so in meinem Umfeld von ein paar Jahren älteren mitbekommen hatte war aber eben nicht so prickelnd.
Das wusste ich schon vor meinem Kriegsdienst. Sklaverei ist fürn Arsch, aber wehe man nennt das Kind beim Namen.